Petra Baral - Expression von Lebensfreude
Petra Baral malt unverwechselbare Werke in vielen leuchtenden Farben. Für Sie ist dieser lebendige Stil eine Expression Ihrer Lebensfreude.
Mit fast 40 Jahren als freischaffende Künstlerin sind sie sicherlich viel „herumgekommen“ – was waren die wichtigsten Etappen auf ihrem künstlerischen Weg?
Ich denke einer meiner wichtigsten Etappen auf meinem künstlerischen Weg war, meine Aufnahme an der Freie Kunstschule Stuttgart. Diese hat mich zu dem künstlerischen Stil geführt, für den ich heute maßgeblich bekannt bin. Im Bewerbungsverfahren wollte ich damals zunächst den Schwerpunkt Malerei studieren, jedoch wurde ich für den Studiengang Grafik-Design ausgewählt. Damit wurde der Grundstein für meine künstlerische Arbeit gelegt.
Nach meinem Kunststudium habe ich für einige Jahre als freiberufliche Künstlerin/Illustratorin für den Frech-Verlag gearbeitet und in dieser Tätigkeit Entwürfe für den Hobbybereich hergestellt, dies war eine weitere Etappe, die für meine künstlerische Entwicklung sehr aufschlussreich war.
Weitere Etappen auf meiner künstlerischen Laufbahn nach dem Kunststudium waren, die Aufnahme in mehreren Kunstvereinen und Gruppen- und Einzelausstellungen sowohl in Deutschland als auch im Ausland.
“Ich könnte mich in schwarz-weiß nicht künstlerisch verwirklichen”
Bei so einer gestalterischen Vielfalt kann es für den Betrachter bestimmt eine Herausforderung sein, den Überblick zu behalten. Was sind ihrer Meinung nach Gemeinsamkeiten in all’ ihren Werken? Was möchten sie mit ihren Werken erreichen?
Ob ich mit meinen Werken wirklich etwas erreichen will, weiß ich nicht. Kunst ist meine Leidenschaft. Mit meiner Kunst möchte ich die Welt ein wenig verschönern. Den Menschen, die meine Werke betrachten, die Philosophie des Seins vermitteln und Freude schenken.
Insbesondere fällt auf, dass die Mehrheit ihrer Werke farbenfroh und fast schon grafisch sind – welche Gründe hat das? Was mögen sie an diesem Stil besonders?
Ich denke der Schwerpunkt meines Kunststudiums hatte in meiner künstlerischen Findungsphase einen großen Einfluss, denn in diesem Zeitraum habe ich meinen eigenen Stil gefunden und entwickelt. Das Verwenden vieler leuchtender Farben ist kurz gesagt ein Teil von mir. Eine Expression meiner Lebensfreude. Ich könnte mich in schwarz-weiß nicht künstlerisch verwirklichen.
Ich habe mich über die Jahre auch mit anderen Materialien und Stilen auseinandergesetzt und experimentiert. So habe ich u. a. die Ölmalerei, Seidenmalerei und das Zeichen ausprobiert, aber auch Skulpturen aus Stein oder Ton sind Teil meiner Experimente gewesen. Schlussendlich kehre ich jedoch immer wieder zu meinem Stil zurück.
Wie kann man sich einen Tag in ihrem Atelier vorstellen – was bringt sie in Schaffenslaune? Wie sieht der Prozess eines Kunstwerks aus?
Ich bin grundsätzlich in Schaffenslaune. Mein Prozess beginnt mit einem Funken Inspiration, der sich in Form von Gedichten, Aphorismen oder einfach einem Gedanken weiterentwickelt. Danach folgt die visuelle Umsetzung dieser Gedanken, direkt auf die Leinwand. Dieser Prozess kann manchmal bis zu vier bis sechs Wochen dauern, bis ein Gemälde fertig ist.
Einige ihrer Werke bedienen sich ja auch an Geschichten rund um Monarchien und Königsfamilien, ist das ein Thema, mit dem sie sich intensiver beschäftigen?
Nein, ich habe kein persönliches Interesse für Königshäuser, auch wenn es zugegebenermaßen ein spannendes Thema ist. Zu den Königshäusern bin ich über die Mythologie gekommen. So, sehe ich parallelen in der Geschichte von Lady Diana und Camilla, und den Geschichten der römischen und griechischen Mythologie. Solche Vergleiche finden sich immer wieder. Bekannte Persönlichkeiten aus unserer Zeit, deren Namen, Leben oder auch deren Ende den Erzählungen aus griechischen/römischen Mythologie ähneln bzw. sie widerspiegeln. Diese Vergleiche sind jedoch zumeist in meinen Bildern nicht so leicht zu Endecken, aber dies ist auch nicht unbedingt notwendig, denn die Themen, die in meinen Kunstwerken behandelt werden, sind auch heute noch nicht Geschichte. Liebe, Neid, Hass, Wut und Gier sind altbekannt und weiterhin in unserer Gesellschaft vorzufinden.
Viele ihrer Arbeiten spielen außerdem mit Themen aus der griechischen Mythologie – wie haben sie die für sich entdeckt? Was inspiriert oder fasziniert sie besonders an diesen Themen?
Die griechische Mythologie habe ich durch Zufall für mich entdeckt. Durch die oben bereits erwähnten Parallelen zu modernen Ereignissen und Persönlichkeiten, aber auch fiktiven Geschichten. Das ist auch, was mich so an der griechischen Mythologie fasziniert, die Übertragbarkeit der Geschichten in unsere moderne Welt. Auch in vielen Gegenständen, Pflanzen und Tieren, wie z. B. Hunde, Sonnenblumen, Schildkröten oder Muscheln, sind Verbindungen zur griechischen Mythologie zu finden. So, kommt Inspiration für neue Kunstwerke auch aus dem Alltag.
Neben ihrer vielschichtigen Kunst haben sie auch ein Kinderbuch verfasst und verlegt – wie lassen sich diese zwei Praktiken vereinen? Gibt es Parallelen, Unterschiede?
Nach dem Kunststudium habe ich mich mit dem Schreiben beschäftigt und einige Kurzgeschichten geschrieben. Das Schreiben spielt in meinem künstlerischen Prozess insoweit eine Rolle, als das geschriebene Wort meist vor dem ersten Pinselstrich auf der Leinwand kommt. Für mich bildet das Festhalten meiner Gedanken in geschriebene Wort und die bildliche Darstellung eine Einheit. So gibt es zu einer Vielzahl meiner Kunstwerke auch kurze Gedichte oder Aphorismen, die die im Gemälde dargestellte Geschichte aufgreifen. Ein Kinderbuch zu schreiben und zu illustrieren, ist für mich nichts anderes. Auch hier beginne ich mit einer Geschichte, die ich dann visuell darstelle.
Woran arbeiten sie gerade? Bei welchen Arbeiten blicken sie aufgeregt/gespannt in die Zukunft und wo gibt es aktuell etwas zu sehen?
Aufgrund der aktuellen Lage befasse ich mich im Moment mit dem Thema Krieg und Umwelt. Ich bin in einem Alter, welchen ich als den Herbst bezeichnen würde. Da ist man nicht mehr aufgeregt oder gespannt, sondern entspannt. Meine Gedanken beschäftigen sich mit unserem Zeitalter, welches man das eiserne Zeitalter nennt und dem jetzigen Wendepunkt, der durch die Menschen eingeläutet wurde, wo sich der Mensch selbst zum neuen Schöpfer der Welt erkoren hat.
Meine Kunst gibt es im Moment nur online zu sehen und zu kaufen. Die neusten Werke teile ich immer gerne mit meinen Followern auf Instagram (@petraangelabaral).
Petra Baral ist eine in Deutschland lebende Künstlerin, deren Gemälde internationale Bekanntheit erlangt haben. Ihre lebendigen und farbenfrohen Werke werden meistens aus Acryl auf Leinwand hergestellt.
Web: https://www.petra-baral.com/
Instagram: https://www.instagram.com/petraangelabaral/
Das Interview führte Max Ruebensal
Farblich ist das ein echter Schmanker;)
LG
Rio