Milo Moiré - Plopegg: Die Geburtsstunde der Kunst?
Rote Eier, die aus einer Vagina fallen. Die Performance “Plopegg” der Künstlerin Milo Moiré ist heute noch in aller Munde.
Mit ihrer Performance “Plopegg” erregte die Künstlerin Milo Moiré bei der Art Cologne 2014 großes Aufsehen. “Um Kunst zu schaffen, setze ich auch das Ursprüngliche der Weiblichkeit – meine Vagina– ein“, sagte die gebürtige Schweizerin. Die Perfomance zeige den “Geburtsakt der Kunst”.
Moiré hockte sich dazu nackt über eine Leinwand und presste aus ihrer Vagina mit Farbe gefüllte Eier – und das direkt vor dem Eingang der ältesten Kunstmesse der Welt (siehe Video). “Kunst ist, das Ursprünglichste zu berühren, die Reinheit eines Gedanken, die Schönheit der Aufrichtigkeit, das Wiederfinden in sich selbst,” so beschreibt Moiré ihr Kunstverständnis auf ihrer Website.
Milo Moire Plopegg – Assoziationen
Das Urpsrünglichse zu berühren ist der schönen Künstlerin mit der “Plopegg”-Performance tatsächlich gelungen. Rote Eier, die aus einer Vagina fallen. Das setzt unwillkürlich eine Reihe von Assoziationen frei: Die schöpferische Kraft des Menschen, das weibliche Prinzip, Geburt, die Zufälligkeit der Existenz, Schicksal. Das so entstandene Bild ist nicht besonders vielsagend, doch der Entstehungsprozess ist durchaus spannend.
“Die geheime und universale Sprache der Symbole, das gelebt-radikale Embodiment und Aspekte der Sozialisierung sind die zentralen Perspektiven” ihres Schaffens, wie die in Düsseldorf lebende Mioré formuliert. Die nackte Frau war schon immer ein beliebtes Symbol der Kunst. Trotzdem geht es Mioré bei der öffentlichen Performance unübersehbar auch darum zu schockieren und aufzufallen.
Plopegg Performance – Reaktionen
Die Reaktionen gehen weit auseinander, wie auf ihrer Facebookseite schön zu sehen ist. Die einen gratulieren ihr zu einer “mutigen Kunst”, andere reagieren mit Spott und Häme. Der Genfer Museumsdirektor Christian Bernard hält Moirés Aktion für kalten Kaffee. “Das ist nicht neu”, sagte er der Schweizer Zeitung “Le Matin”. Künstler die Blut und andere Körperflüssigkeiten einsetzen, gäbe es schon seit den 1960er Jahren.